Liberty News - Schon älter, aber noch fit genug für die Alters-WG?
Im Lebensabschnitt nach der Pensionierung streben manche Leute nochmals nach Veränderung. Sie möchten vielleicht auch der Einsamkeit vorbeugen und wünschen sich Unterstützung. Eine Wohngemeinschaft kann Sinn machen – mit Vorsicht!
Leute im Alter von 65 Jahren und älter leben teilweise alleine und vielleicht in einer zu gross gewordenen Immobilie. Manche möchten im Alter auch nochmals ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen. Sie wünschen sich mehr menschlichen Kontakt und persönliche Unterstützung. Wieder andere wünschen sich ein generationengemischtes Wohnen. Eine Wohngemeinschaft scheint da eine gute Lösung zu sein. Doch ganz so einfach wird es nicht, fasst Jürg Zulliger auf «newhome» zusammen. Ältere Menschen haben meist individuelle Ansprüche und eigene Vorstellungen. Um die Bedürfnisse aller Beteiligten zu stillen, sind gute Rahmenbedingungen, viel Empathie und Offenheit gegenüber Veränderungen nötig, sagt er.
Gute Planung und Vorbereitung sind wichtig
Zulliger führt verschiedene Punkte auf, die es für ein solches Vorhaben zu bedenken gibt. So braucht es zunächst eine gute Planung und viel Eigeninitiative. Manche Menschen gehen die Planung und Vorbereitung dieses Lebensabschnitts zu spät an. Es versteht sich, dass jemand, der diesen Schritt machen möchte, noch bei guter Gesundheit sein sollte.
Rückzugsmöglichkeiten braucht es
Viele Leute leben gerne mit anderen zusammen und suchen den sozialen Austausch. Doch Privatsphäre ist wichtig, vor allem auch ausserhalb familiärer Strukturen. Gerade WG-Partner brauchen ausreichend Privatsphäre und die Möglichkeit, sich zurückzuziehen.
Ohne Regeln geht es nicht
Auch in einer Senioren-WG muss das Zusammenleben organisiert und gewisse Regeln müssen aufgestellt und eingehalten werden. Damit kein Streit darüber entbrennt, wer aufräumt, putzt, wäscht oder den Einkauf erledigt.
Konflikte sollten offen angegangen werden
Konflikte entstehen überall wo Menschen zusammenkommen. Um Meinungsverschiedenheiten auszuräumen, sollte man möglichst offen damit umgehen und diese nach Möglichkeit ausdiskutieren. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn man gerne mit anderen Menschen kommuniziert.
Idealismus gehört auch dazu
Gemeinsames Wohnen ist ein Stück weit ein Experiment. Dazu braucht es viel Toleranz und eine gute Portion Idealismus, mahnt Zulliger. Und er rät: «Die WG-Partner müssen bereit sein, einen Beitrag zu leisten und andere zu unterstützen – ohne dafür eine Gegenleistung oder gar Geld zu erwarten.»